Das Gefängnis ist ein Ort, an dem gestorben und zukünftig zunehmend gestorben wird. Sterbeprozessen stellen den Strafvollzug dabei vor neue Herausforderungen. In dem Vortrag werden Ergebnisse eines qualitativen Pilotprojekts zur Bedeutung von Tod und Sterben im Gefängnis aus Sicht der Fachdienste im Strafvollzug vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, wie komplex und zum Teil paradox der Umgang mit Sterbeprozessen im Gefängnis ist. Die Praktiker*innen bewegen sich dabei fortwährend in einem Spannungsfeld zwischen dem Ideal des selbstbestimmten Sterbens und der autoritären Struktur der Institution.

 

Prof. Dr. Anke Neuber, Hochschule Hannover